13 Dez
FTSC-Stern Mariendorf, 0:6
Zweiter Sechser der Ü50 in Folge

15 Dez
Altliga Ü50
Aus der Sicht eines Torwarts
So liebe Leute und Mannschaftskameraden, das Jahr neigt sich dem Ende zu und unsere bisherige Saison ist ein gemischtes auf und ab der Gefühle. Gute Leistungen, schlechte Leistungen, Abgänge und Neuzugänge, es war alles dabei. Doch darum soll es hier mal nicht gehen. Nachdem auf unserer sehr schönen Weihnachtsfeier (nochmal vielen Dank für die Orga an Sveni) ein wenig bemängelt wurde, das es keine offizielle Rede so wie letztes Jahr gab, hab ich mir gedacht, das man das ja noch nachholen kann. Also gut, ihr habt es so gewollt.
Das vermeintlich schöne an der Position des Torwarts ist ja, das man die ganze Zeit das Spiel vor sich hat und so ziemlich alles mitbekommt, fast wie im Stadion oder vor dem TV. In unserem Fall, der Ü50 muss ich sagen, das wir ein wirklich tolles Team geworden sind und zwar unabhängig vom spielerischen Erfolg oder Misserfolg. Und genau deshalb mal ein paar kleine Eindrücke, die natürlich ein wenig, aber nur ein ganz wenig überspitzt sind.
Das Spiel beginnt ja schon mit dem aufwärmen und da haben die Jungs so ihre ganz unterschiedlichen Methoden. Einige Laufen, andere gehen und andere schwatzen am Rand mit den Zuschauern. Manche haben schon einen Ball dabei und versuchen sich mit diesem anzufreunden, was leider nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Üblich ist das ich mir nach gewisser Zeit einen hole, der mir ein paar leichte Bälle in die Hände spielt. Es hat so Tradition, das das unser Schweizer macht. Die letzten Male allerdings, wurde das abgelehnt, weil wohl der körperliche Zustand zu wünschen übrig ließ. „Nimm mal einen anderen, ich bin nicht so fit und mein Oberschenkel zwickt“. Hieß es da. OK, da stellt sich mir natürlich sofort die Frage: wenn es zum Torwart warm machen nicht reicht, wie kommt man dann auf die Idee im Spiel bestehen zu können. Na gut nehmen wir einen anderen. Da gibt es diesen einen, dessen Oberschenkel schon Angst machen, und wenn er zum Schuss anläuft, mit dieser leicht nach vorn gebeugten Haltung, hat man das Gefühl, ein tibetanisches Yak stürmt auf einen zu um dich mit dem Kopf aus dem Revier zu jagen. Erfahrungsgemäß gehen die Bälle aber immer meilenweit am Tor vorbei. Im Spiel übrigens auch. Die aufs eigene Tor allerdings nicht. (Sorry Captain)
Wenn das Spiel dann läuft, werden Kommandos gerufen, Arme gehen in die Höhe, Bälle fliegen umher, aber meistens interessiert das keinen oder nur wenige. Der verbale Austausch mit dem Gegner nimmt erfahrungsgemäß ab der 20min steil zu. Das ist der Moment wo bei den ersten die Körner aufgebraucht sind und versucht wird die eigenen Defizite zu kaschieren.
„Mach dich warm“ schallt es vom Feld an den Rand in Richtung Ersatzbank. Jacke aus und schon vermeintlich einsatzbereit. Ich würde das mal anzweifeln. Steppi sagte mal nach einem Spiel, wir wären eigentlich eine echt gute 60er. Problem: es fehlen noch ein paar Jahre bis dahin. Solange müssen wir wohl noch eine nicht ganz so gute 50er bleiben. Aber egal, wir bauen auf den Nachwuchs. Der eine trägt sein spielerisches potenzial schon im Nachnahmen, wie Schade und der andere rennt und rennt und rennt, selbst wenn der Ball uneinholbar Richtung Seitenaus unterwegs ist, wird sich noch aus aussichtsloser Position eine Zerrung geholt. Aber da Schmerz ja bekanntlich nur ein Gefühl ist, wird der sinnlose Sprint bis zum bitteren Ende gebracht. Aber alles mit Engagement und Freude. Neulich bekamen wir Verstärkung aus der 60er, weil unsere Ausfall Liste momentan sehr lang ist. Der Spieler, sichtlich aufgeregt erklärte, wir sollen nicht zu viel erwarten, da er lange nicht gespielt hat und konditionell nicht auf der Höhe ist. Aber mit Anpfiff rannte er und rannte er und spielte, das wir peinlich betreten nur höchste Anerkennung zollten, also wenn wir eine gute 60er sein sollen, dann war er aus einer sehr guten 32er.
So jetzt mal gut. Sicherlich hab ich den einen oder anderen von uns unerwähnt gelassen, das kann nur 2 Gründe haben. Erstens es gibt nichts auffälliges zu berichten oder es ist so schlimm, das es für die Öffentlichkeit besser ist es nicht zu wissen. Sucht euch was aus.
Gruß Stephan (hab euch lieb) bleibt wie ihr seid und frohe Weihnachten



