01 Dez
Friedenauer TSC – BSV Mahlsdorf 4:6 (3:4)
Wilder Ritt!
22 Jun
Altliga Ü60
Finale fatale, oder das Wunder vom Wiesbadener…
Man möge mir verzeihen, aber dieser Spielbericht enthält Anteile von Ironie, ich kann einfach nicht anders. Zu den Fakten. Die Situation vor dem letzten Spieltag war klar wie ein Bergsee in den Alpen: Abstieg oder einen Punkt holen und feiern.
Schon in der Kabine war die Anspannung deutlich zu spüren. Der Gegner hatte zwar genau so viele Gegentore wie Friedenau, aber auch dreimal so viele auf der Habenseite. Nun, all das war völlig nebensächlich, es ging um alles oder nichts. Die Ansprache von El Capitano Apelt, der Name wird noch mehrfach zu lesen sein, war ruhig, sachlich und doch Spannung aufbauend. Dann ging es raus auf die Kunstwiese am Wiesi.
Von Beginn an war deutlich zu merken, dass auch in einem Spiel der Ü60 Dinge in den Köpfen ablaufen, wenn es um etwas geht. Um es deutlich zu sagen, die Jungs hatten die Hosen voll. Man agierte vorsichtig, bloß keine Fehler machen, wenig Bewegung und so richtig kam das Spiel nicht in Gang, dann knallte, wie aus dem Nebel an der Londoner Themse, Rehfeld einen Ball an die Latte. Das Signal zum Aufbruch! Die Mannschaft wurde überlegen und erspielte sich eine Vielzahl von Möglichkeiten. Apelt knapp drüber, Topgül an den Pfosten, ein weiterer Pfostenschuss, und schon wurden Erinnerungen wach, dass das auch schief gegangen ist in der Vergangenheit, wenn man seine Möglichkeiten nicht nutzt. Aber Friedenau ließ nicht locker und in Minute 24 fiel dann das erlösende 1:0 durch Werner, der sich damit in der Torschützenliste weit nach oben schob, was allerdings bei 19 Toren in 26 Spielen zu diesem Zeitpunkt auch kein Wunder war. Brombosch lieferte eine astreine Partie gegen den mit 24 Toren gefährlichsten Stürmer der Staakener, Apelt versuchte unermüdlich Ruhe ins Spiel zu bringen und Wege nach vorne zu öffnen, und Werner und Rehfeld sorgten vorne für Unruhe. Mit dem knappen Vorsprung ging es dann in die Pause, in der El Capitano noch einmal darauf hinwies sich nicht von außen beeinflussen zu lassen, sondern das eigene Spiel zu spielen und das Ding nach Hause zu bringen.
In der zweiten Halbzeit wirkte Staaken, mit nur einem Auswechselspieler angereist, noch müder, was Friedenau ausnutzte. Wenige Minuten später schnappte sich Apelt den Ball und…traf. Damit begann die Viertelstunde des F.A., die ganz sicher in die Geschichte des TSC Friedenau eingehen wird. Nur vier Minuten später erzielte er das 3:0, das endlich für ein wenig Ruhe sorgen sollte. Und dann folgte der amüsante Teil des Spiels. Staaken sah nun kein Licht mehr im Tunnel und Friedenau erspielte sich eine Reihe von Möglichkeiten. Allein Rehfeld brachte es mehrfach fertig den Ball nicht im Tor unterzubringen. Wie er das schaffte, wird das Lehrvideo zeigen, auf dem auch noch andere Slapstickeinlagen zu sehen sein werden. Aber auch Apelt vermied es mehrfach den Hattrick zu machen, denn das kostet nun mal eine Kiste Kaltgetränke, und die wollte er sich wohl sparen. Aber so einfach ist das nicht, denn knapp eine Viertelstunde vor Ende der Begegnung wurde der Deckel mit dem 4:0 drauf gemacht. Und wer machte das Ding?
Budenzauberer Fraaaaank Aaapellllt (!!!), der damit eindeutig zum „Man oft the match“ wurde. Einfach und geschmacklos brachte er den Ball im Tor unter und nun stand fest, dass in den verbleibenden 13 Minuten nichts mehr anbrennen würde. Die Mannschaft zeigte, dass sie eine Mannschaft ist, wenn es darauf ankommt. In diesem Spiel eher unauffällige Akteure wie Thormann, van Ryssen, Käßemodel und Birkhoff im Tor trugen zum feinen Erfolg bei, mit dem wohl nur noch wenige gerechnet hatten.
Bezeichnend war auch, dass unmittelbar nach dem Spiel ein Neuzugang zu vermelden war. Burkhard, dessen Nachname mir entfallen ist, wird die Ü60 in der nächsten Saison verstärken. Das sollte Anlass für andere sein, sich dieser wilden Truppe anzuschließen, wo der Humor einiger nicht immer allen verständlich ist. Und nun möchte ich noch auf einen Spieler hinweisen, der in den für alle anstrengenden 60 Minuten völlig fehlerfrei agierte. Bernd Wonde wurde zwar nicht eingesetzt, zeigte aber außerhalb des Spielfeldes eine absolut fehlerfreie Leistung. Danke auch an Aldi für seine Bouletten nach dem Spiel. So etwas ist nicht selbstverständlich und sollte auch mal lobend erwähnt werden.
Friedenau hat im letzten Spiel das nicht für möglich Gehaltene möglich gemacht und die Landesliga gehalten. Und im nächsten Jahr wird alles (noch) besser, wenn die Langzeitverletzten wieder mit dabei sind. Mal sehen, vielleicht schaffe selbst ich es ja auch noch mal in den Kader des Dream Teams.
Autor: whe
Team: Bernd Birkhoff, Hans Brombosch, Thomas Käßemodel, Frank Apelt, Fred Werner, Michael Rehfeld, Detlef Thormann, Bernd Wonde, Carsten van Ryssen